Landschaften/ Orte

Das Salzkammergut



Das Salzkammergut ist landschaftlich einer der schönsten Teile der Al­pen, mit lieblichen Gegenden, historischen Städtchen und Schlössern, groß­artigen Gebirgskesseln mit dunkelgrünen Seen, tosenden Bächen, hoch­ra­gen­den Bergen, von denen sich Gletscher herabziehen.
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Salzkammergut“ hieß früher nur der habs­bur­gische Pri­vat­be­sitz in Oberösterreich um Bad Ischl und Hallstatt, der die Region des In­ne­ren Salzkammerguts umfasste. Da Salzburg nicht habsburgisch war, gehörte es nicht zu diesem historischen Salzkammergut.
Das Salzkammergut
Heute steht der Begriff "Salzkammergut" für eine Region, die sich vom Fuschlsee, dem Wolf­gang­see und dem Mondsee bis hin zum Almtal erstreckt, vom Tal der Vöckla bis zum Dachstein und dem Grimming.

Verwaltungsmäßig umfasst das ober­ös­ter­rei­chische Salzkam­mer­gut fast den ganzen Bezirk Gmunden und die südliche Hälfte des Bezirks Vöcklabruck,

Das salzburgische Salzkammergut um­fasst den östlichen, gebirgigen Teil des Bezirks Salzburg-Land (Gebiete um den Wolfgangsee, Hauptorte St. Gil­gen, Strobl). Zum Salzburger Anteil an der Tourismusregion Salz­kam­mer­gut gehört aber auch die Region um den Fuschlsee.
Das Steirische Salzkammergut umfasst das Ausseerland (Traun-Quell­ge­biet mit den Seen) und das Hinterberger Tal.
Jahrhundertelang war die Gegend zwischen Hallstatt und Bad Ischl Privat­be­sitz der Habsburger gewesen. Die lebenslange Verbindung Kaiser Franz Jo­sephs mit der Region, in der er viele Jahrzehnte lang in die "Sommerfrische" (dieser hauptsächlich im 19. Jahrhundert verbreitete Begriff hat noch heute einen nostalgischen Klang) ging, wirkten wie ein Magnet auf den Kaiserlichen Hof und den Adel, aber auch auf die kulturelle Elite dieser Epoche: Kom­po­nis­ten, Schriftsteller, Schauspieler, sie alle kamen ins Salz­kam­mergut, was aus der Gegend ein kulturelles Zentrum der Monarchie werden ließ.
Bad Ischl: Traun-Brücke
Das Leben des Kaisers war eng mit Ischl verbunden. Seinen Geburtstag am 18. August feiert die Stadt bis zu unserer Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition wiederbelebt und sie verläuft seitdem nach einem be­son­ders festlichen Programm. In Ischl verlobte sich Franz Joseph mit der Wittelsbacherin Elisabeth (Sisi). Während de Kaiser sich seiner großen Passion, der Jagd, widmete, liebte die naturbegeisterte Kaiserin Ischl für die Möglichkeiten zu Ausflügen in die wunderschöne Gebirgswelt des Salz­kam­merguts. Bad Ischl war gewisserweise das Monte Carlo von Alt-Ös­ter­reich. Der Kaiser zog im Sommer in seine Ischler Villa, mit ihm der Hofstaat und zahlreiche Prominente. Auch Johann Strauß, Franz Lehar und Richard Tauber hatten hier ihre Villen.
Villa Lehar in Bad Ischl

Das (historische) Salzkammergut hatte damals eine Sonderstellung im Kai­ser­reich und durfte nur mit Passierschein betreten werden. Das "camergut des Saltzs", wie die Gegend erstmals 1524 in einer Ur­kunde genannt wurde, un­terstand der Hofkammer in Wien. Der Kaiser hatte damit direkten Zugriff auf die Salzgewinnung.

Hallstatt
Das malerische Hallstatt verdankt seine Ent­ste­hung dem reichen Salz­vor­kom­men. Mächtige Salzkammern wurden hier schon vor mehr als 4.000 Jahren ent­deckt. Bis heute noch wird im "ältesten Salzbergwerk der Welt" oberhalb von Hallstatt das "weiße Gold" abgebaut.
Nur 20 Gebiete auf der Welt haben es geschafft, gleichzeitig zum UNESCO-Weltnatur- und Weltkulturerbe ernannt zu werden. Eine der Re­gio­nen, die diese hohe Auszeichnung erhalten hat, ist die historische Kul­tur­landschaft rund um den Dachstein.
Hier im Inneren Salz­kam­mer­gut spiegelt sich ei­ner­seits die vielseitige Landschaft der Alpen auf eng­stem Raum wider, andrerseits reicht die kulturelle Be­deu­tung von Hallstatt und seiner Sa­li­nen­wirt­schaft bis weit in die Vorgeschichte zurück. Die Kultur­land­schaft Hall­statt–Dach­stein/Salz­kammergut um­fasst das Dach­stein­mas­siv und das Innere Salz­kam­mer­gut um den Hallstättersee.

Altausseer See und Trisselwand an einem Winterabend
Altaussee galt als das "vergessene Dorf am Ende der Welt", bis es von den Adeligen entdeckt wurde, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Gefolge von Kaiser Franz Joseph die Sommerfrische im nahe gelegenen Bad Ischl ver­brach­ten und von dort zur Jagd die Umgebung erforschten. Dadurch vollzog sich ab 1870 auch in Altaussee ein wirtschaftlicher und kul­tu­rel­ler Wandel. Von nun an trafen sich dort der deutsche und der böhmische Adel, aber auch die Wiener Großbourgeoisie und zahlreiche Intellektuelle wie Theodor Herzl und Hermann Bahr.
Der Trend hielt auch nach dem Zu­sam­menbruch der Monarchie an. Schrift­steller wie Friedrich Tor­berg, Hermann Broch, Arthur Schnitz­ler und Hugo von Hof­mannsthal schrieben, liebten und ver­brach­ten ihren Urlaub in Altaussee und machten durch ihre Bekanntheit den Ort be­rühmt. Zu ihren früheren Häusern und Pensionen führt heute die Via Artis, ein Rundweg zu Kunst und Erinnerungen, zu Anekdoten, Dramen und Komödien.
Obwohl die Zeiten der k. u. k. Monarchie längst vor­bei sind, ist Altaussee ein Ort geblieben, in dem zwischen den über hundert Jahre alten Ferienvillen, Schlösschen, Bürger- und Bauernhäusern das nos­tal­gische Flair der Monarchie noch zu spüren ist.
Klaus Maria Brandauer ist heute der be­rühm­teste Altausseer. Obwohl in Bad Aussee ge­bo­ren, verbrachte er seine Jugend in Altaussee, und ero­ber­te von hier aus als Künstler die Welt und sogar Hollywood. Er blieb seiner Heimat Altaussee immer verbunden. Als Vorsitzender des Vereins Poesie im Ausseerland organisierte er zahlreiche Kulturprojekte in der Region.

Der Mondsee mit dem Schafberg

Zwischen Salzburg und Bad Ischl fuhr einmal die Salzkammergut-Lo­kal­bahn, im Volksmund Ischlerbahn (oder auch Schnackerlbahn) ge­nannt. In ei­nem berühmten Schlager wurde sie als "liabe kloane Eisenbahn" be­sun­gen. Sie war der Inbegriff von Eisenbahnromantik. Die Bahn verband von 1893 bis 1957 den Kurort Bad Ischl im Zentrum des Salzkammergutes mit der Stadt Salzburg. 1957 wehrte sich die Bevölkerung im Ein­zugs­be­reich der Bahn mit großer Zähigkeit gegen die Schließung der Bahn. Es wur­den damals über 70.000 Unterschriften gegen die Schließung ge­sam­melt. Aber die Modernisierung der Lokalbahn hätte rund 30 Millionen Schilling (rund 2,2 Mio. Euro) gekostet, das wollte niemand verantworten. Am 30. September 1957 feuerte die Ischlerbahn zum letzten Mal ihre Dampfkessel an.

Die Ischlerbahn mit Wolfgangsee
Das in einem original erhaltenen Heizhaus in Mond­see untergebrachte Mu­seum soll an die ehemalige Schmalspurbahn erinnern.
Eine weitere historische Bahn, die nicht das Schicksal der Ischlerbahn erlitt, ist die Schafbergbahn. Sie ist die steilste Zahnradbahn Ös­ter­reichs. Sie führt seit 1893 von St. Wolfgang auf den 1.783 Meter hohen Schafberg, der mit seinem markanten Gipfel zu den schönsten Aus­sichts­bergen in Österreich zählt. In 35 Minuten überwindet sie 1.190 Höhenmeter und 5,85 km. Die nostalgischen Zahnrad-Dampflokomotiven zählen zu den ältesten der Welt.
Bahnidylle Salzkammergut – Auf Kaisers Spur

Das Mondseeland ist ein landschaftliches Juwel: Die beeindruckende Ge­birgskulisse spiegelt sich im glasklaren See, grüne Wiesen und weites sanftes Hügelland so weit das Auge reicht. Bemerkenswert ist, dass sich diese Land­schaft fast unverändert über die Jahrzehnte retten konnte. Kaum Zersiedlung, diese hält sich auch am Rande der größeren Ort­schaften im Rahmen.
Landschaft beim Mondsee
Dieser Teil des Salzkammergutes wurde bei den Dreharbeiten des Films "The Sound of Music“ verwendet. So sind Szenen vom Fuschlsee, St. Gilgen am Wolfgangsee und auch vom Mondsee zu sehen. Viele Besucher aus dem Ausland kommen extra nach Mondsee, weil sie die Hochzeitskirche aus diesem Film sehen wollen.


Die Mondseer Benediktiner Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert ist eine der größten gotischen Kirchen Österreichs und begeistert durch eine prachtvolle barocke Innenausstattung. Sie ist heute eine der meist fotografierten Kirchen der Welt. 2005 wurde sie von Papst Johannes Paul II zur Basilika erhoben.

Der Traunsee
Eine der am meisten fotografierte Sehenswürdigkeiten des Salzkammergutes ist ohne Zweifel Schloss Ort. Das Seeschloss zählt zu den ältesten Ge­bäu­den des Salzkammergutes und wurde 909 und später 1053 erstmals ur­kund­lich erwähnt. Seine Berühmtheit erlangte das Schloss besonders durch die er­folgreiche Fernsehserie Schloss­hotel Orth (144 Folgen à 45 Mi­nu­ten), für die zwischen den Jahren 1996 und 2004 das Schloss Schau­platz war. Das Schloss beherbergt allerdings in Wahrheit kein Hotel, sondern nur ein Restaurant mit Weinstube.
Schlosshotel Orth

Bei der Erschaffung der Welt muss sich Gott beim Salzkammergut etwas Besonderes gedacht haben! Es setzt sich aus den schönsten Gebieten Ober­österreichs, Salzburgs und der Steiermark zusammen und beherbergt, neben naturbelassene Flüsse und Bäche sowie majestätische Bergwelten, die stolze Zahl von 76 größtenteils kristallklare Seen.
Der Attersee (Foto von Carsten Tolkmit / Lizenz)
Hier nach der Größe sortiert die wichtigsten Ba­de­seen: Attersee (mit 47 km² der größte Binnensee Österreichs), Mondsee (14,2 km²), Hall­stät­tersee (13,5 km²), Wolfgangsee (12,84 km²), Grundlsee (4,2 km²), Irrsee (3,5 km²), Fuschlsee (2,7 km²), Altausseer See (2,1 km²), Almsee (0,9 km²).