Persönlichkeiten

Lisa Eckhart

Lisa Eckhart (eigentlich Lisa Lasselsberger) ist eine österreichische Kabarettistin, Autorin und Poetry Slammerin, die für ihre scharfsinnigen und oft kontroversen Texte bekannt ist.
Foto Moritz Schell (Lizenz)
Sie wurde am 6 September 1992 in Leoben (Steiermark) geboren und wuchs, da ihre Mutter noch studierte, bei ihren Großeltern in der Nähe von Leoben auf. Nach der Matura 2009 an der HIB Liebenau in Graz folgte ein erstes Studium von Slawistik und Germanistik in Paris, ein einjähriger Aufenthalt mit Lehrtätigkeit in London und schließlich ein Masterstudium an der Freien Universität Berlin, den sie dort 2014 absolvierte. Die erste Magisterarbeit über Weiblichkeit und Nationalsozialismus anhand der Tagebücher von Joseph Goebbels wurde abgelehnt, ihre zweite Magisterarbeit befasste sich mit der Figur des Teufels in der deutschen Literatur.
Nach ihrem Abschluss absolvierte sie zahlreiche erfolglose Vorsingen an Schauspielschulen, rezitierte oft Mephistopheles und entdeckte schließlich den Poetry-Slam. Im Oktober 2015 gewann sie als zweite Frau die Österreichische Meisterschaft im Poetry Slam. Bei der Deutschen Poetry-Slam-Meisterschaft 2015 in Augsburg trat sie mit dem späteren Sieger Jan Philipp Zymny an.
Lisa Eckharts hatte 2016 ihr Kabarett-Debüt mit dem Soloprogramm „Als ob Sie besseres zu tun hätten“, eine changierende Collage aus erratischer Erotik, mo­narchischer Melancholie, berückenden Beleidigungen und dekadenter Poesie.
Es folgten Fernsehauftritte im BR, ORF, ORF1, ORF2 und WDR. Unter anderen war sie im ORF 2017 zu Gast bei „Pufpaffs Happy Hour“, im WDR in „Mit­ter­nachtsspitzen“ und im ORF moderiert von Hosea Ratschiller die Show „Prater Stars“.
Am 10. Jänner 2018 startete Lisa Eckhart ihr zweites Soloprogramm „Die Vor­teile des Lasters“. Im Juni 2019 stand sie damit beim Donauinselfest auf der Bühne. Seit Anfang 2019 ist sie Stammgast in der ARD-Kabarettsendung „Nuhr im Ersten“.
Eckhart veröffentlichte im Jahr 2020 ihr erstes Buch „Omama“, in dem sie ihre eigene Familiengeschichte verarbeitet und dabei politische Themen wie Mi­gra­tion und Integration thematisiert. Das Buch wurde von der Kritik positiv auf­ge­nommen und stieß auf breites Interesse beim Publikum.
Insgesamt ist Lisa Eckhart eine polarisierende Persönlichkeit in der deutsch­sprachigen Kabarettszene, die mit ihren Texten und Auftritten immer wie­der Debatten auslöst und sich nicht scheut, anzuecken. Trotz der Kon­tro­ver­sen um ihre Arbeit ist sie eine der bekanntesten und erfolgreichsten Ka­ba­ret­tis­tinnen ihrer Generation und wird von vielen für ihre Kreativität und ihre scharfe Beobachtungsgabe geschätzt.
Lisa Eckhart trägt gerne exzentrische Outfits und nennt sich selbst „...ei­ne wütende, kreischende Österreicherin, die von Kunsthochschulen abgelehnt und von Deutschen geliebt wird, die es nie lernen werden.

Omama – Lisa Eckhart Boum – Lisa Eckhart

Lisa Eckhart ist eine der erfolgreichsten, aber auch umstrittensten Ka­ba­ret­tistinnen im deutschsprachigen Raum. Sie füllt grosse Hallen und ist Preis­trä­gerin des Salzburger Stiers. Ihr werden aber auch Antisemitismus und Ras­sis­mus vorgeworfen, denn viele ihrer Pointen basieren auf abwertenden Kli­schees und Stereotypen über Minderheiten. Wo liegen die moralischen Gren­zen des Humors? Darüber spricht der Schweizer Philosoph Yves Bossart mit der österreichischen Ka­ba­ret­tis­tin und Schriftstellerin.
Lisa Eckhart, ist das lustig?

Zitate/ Kritiken
...Lisa Eckhart balanciert auf der Kabarettbühne über Grenzen des Geschmacks, verbindet böse Klischee-Schilderungen mit beißender Kritik an der Kirche, an Opfergesten und vorschnellen Urteilen, alles mit einer ihr eigenen Haltung der Ironie und sprachlichen Kapriolen. [Rainer Moritz].
...Die Redaktion hat Lisa Eckhart in ihrer Rolle als Schriftstellerin und Ger­ma­nistin in das ‚Literarische Quartett‘ eingeladen. Dass die Künstlerin mit ihrem konsequent satirischen Bühnenkonzept bewusst polarisiert und damit auch umstritten ist, steht dem nicht entgegen. [ZDF]
...Lisa Eckhart sagt etwas über Juden. Sie sagt etwas über mäd­chen­ver­na­schende und geldgeile Juden – ein geradezu plattitüdenhaft an­ti­se­mi­tischer Topos. Sie spitzt an und sticht zu. [Sandra Kreisler]
...Die Beobachtungen von Lisa Eckhart sind trivial. Die Witzkonstruktionen sind durchschaubar. Die Pointen derart unoriginell, dass sie sich nur noch für mit­telklassige Fastnachtssitzungen in provinziellen Bürgerhäusern mit einem schon reichlich vom Alkohol angeheitertem Publikum eignen. [Moritz Post]

Omama – Liza Eckhart
Boum – Lisa Eckhart