Essen und Trinken

Wachauer Marillen



Wachau
Wachau
Die Wachau (betont wird die letzte Silbe: 'Wacháu') ist das Tal der Do­nau zwischen Melk und Krems an der Donau und liegt etwa 80 Kilometer west­lich von Wien. Im Jahr 2000 wurde die Kulturlandschaft Wachau mit den Stif­ten Melk und Göttweig so­wie der Altstadt von Krems in die Liste des UNESCO-Welt­kultur- und -naturerbes aufgenommen.
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Stein an der Donau (Ortsteil von Krems)

Marillen

Der Name Marille für Aprikose (Prunus ar­me­nia­ca) wird in Österreich, Süd­tirol und in einigen Gebieten Bayerns verwendet und ist bereits seit dem Jahr 1509 nachgewiesen. Als Urheimat der Marille gilt China, wo die Frucht bereits 3000 – 2000 v. Chr. bekannt war. Von China aus ge­lang­te die Kern­frucht über Tur­kes­tan nach Mit­tel- und Vor­der­asien, Ar­me­nien, Grie­chen­land, Ita­lien und die wei­te­ren Mit­tel­meer­län­der. Während der Aus­breitungsweg in Westeuropa über Italien, Spanien, Frankreich erfolgt sein dürfte, ergaben neuere For­schun­gen, dass die Donauländer die Marille über den Pontus und den Donau­weg erhielten. Laut diesen Forschungen erreichte die Marille die Donauländer möglicherweise bereits vor Italien, wo sie erst nach der Mitte des 1. Jh. ein­geführt wurde.
Der Anbau von lokalen Marillensorten in der be­rühm­ten Weinbauregion der Wachau wurde durch die Zerstörung von Wein­gär­ten durch die Reblaus um das Jahr 1890 ausgelöst. Damals beschlossen die Bauern aus der Region Ma­rillen in den ver­wüs­teten Gebieten zu pflanzen. Seitdem ist der Maril­len­anbau ein tra­di­tionell wichtiger Erwerbszweig der Wa­chau. Bei der Wachauer Marille handelt es sich um eine Obstsorte, die bereits im frühen Sommer auf den Markt kommt.
Der Marillenanbau in der Wachau hat heute nicht nur eine außerordentlich große wirtschaftlichen Be­deu­tung für die Region, sondern ist auch eine nicht unerhebliche touristische Attraktion, da im Frühjahr die Landschaft von den blühenden Marillenbäumen geprägt ist und sich in ein duftendes, rosa-weißes Blütenmeer verwandelt.
Marillenblüte in der Wachau
"Die Wachauer Marille hat als einziges ös­ter­rei­chi­sches Produkt den Sprung auf die hef­tig um­strit­te­ne erste offizielle Brüsseler Liste von bezeich­nungs­ge­schützten Lebensmitteln geschafft."   [Die Presse]
Die geschützte Ursprungsbezeichnung "Wachauer Qualitätsmarille" gibt es seit 1996. Seit 2003 kümmert sich der Verein Original Wa­chau­er Marille um die Erhaltung und Vermarktung dieser für die Wachau so ty­pi­schen Obstsorte. Das Siegel des Vereins, das der Steinfrucht einen Wie­der­er­ken­nungs­wert gibt, darf nur von Betriebeen geführt werden, die sich ver­pflich­ten, die seit mehr als 100 Jahren in der Wachau üblichen Sorten von be­son­derer Qualität zu produzieren.
Marillen sind vielseitige Früchte und lassen sich zu vielen köstlichen Gerichten und Spe­zialitäten ver­ar­bei­ten. Kaum zu nennen braucht man die Maril­len-Mar­me­lade oder die Marillenknödel, eine über Österreich hin­aus sehr be­liebte Mehl­speise.
Weniger bekannt außerhalb der Region dürften hin­gegen der Marillen-Li­kör, der Marillen-Edelbrand und der Marillen-Essig sein. Letzterer eignet sich mit seinem fruchtig milden Aroma besonders gut für Salate oder zum Ver­fei­nern asiatischer Gerichte.
Die sonnige Frucht der Wachau

Wachauer Marillenfeste

Rund um die Marille gibt es in der Wachau während der Erntezeit Juli-August zahlreiche Marillen­fes­te. Die bekanntesten sind:

  – Alles Marille in Krems
  – Marillentage in Langenlois
  – Spitzer Marillenkirtag

Bei diesen Festen werden Köstlichkeiten aus der Region zubereitet und an­ge­boten. Die altbekannten Marillenknödel an erster Stelle, aber auch Marillen­ku­chen, Bowle, Schnaps und weitere Leckereien. Dabei fehlen nicht die üblichen Merkmale eines Volksfestes: Umzüge, Trachten, Musik und Tanz.
 
 
Meine Heimatküche
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Marillenmarmelade
Wachau: Wein & Kulinarisches
Marillenessig
Marillenessig