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Der Dom zu
Gurk: Das war ein Ausflugsziel meines Großvaters mit
Mutter und ihrer Schwester, als sie noch Kinder waren. Ich habe
ihre schwärmerischen Worte noch in den Ohren. |
Als ich dann selbst viele, viele Jahre später durch
das Hauptportal in den Dom eintrat, zitterte ich
fast vor Neugier. Und ich wurde nicht enttäuscht: Als
ich vor dem 16 m hohen vergoldeten Hochaltar stand, war ich
sofort überwältigt. Lange, lange Zeit stand ich
mit offenem Mund und innerlich stark gerührt
davor und konnte mich, von tiefer Erfurcht erfüllt, kaum
losreißen. |
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Zwischen 1043 und 1045 wurde durch die sagenumwobene Gräfin Hemma von Gurk, die Patronin Kärntens, am Platz des heutigen Ortes Gurk ein Nonnenkloster gegründet. Das Frauenkloster hatte keinen langen Bestand, es wurde bereits im Jahr 1070 wieder aufgelöst. Statt des Nonnenklosters wurde 1072 von der Erzdiözese Salzburg das Bistum Gurk gegründet. |
Der Dom ist eine
zwischen 1140 und 1200 im hochromanischen Stil erbaute Pfeilerbasilika, die zu den bedeutendsten romanischen
Bauwerken in Europa gehört.
Eine genaue zeitliche Bestimmung der Bauzeit ist aufgrund fehlender Quellen nicht möglich. |
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Hemma von Gurk Fürstin und Mutter Kärntens |
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Der beeindruckende Dom birgt Schätze von unsagbarem Wert
wie eine Pietá von Raffael Donner, einem der bedeutendsten mitteleuropäische Bildhauer seiner Zeit, einen 16
m hohen spätbarocken Hochaltar, gotische Gewölbe und kostbare Fresken,
die dem Volk die Bibel in bunten Bildern erklären sollten. Im
ältesten Teil der Kirche, der hundertsäuligen
Krypta, liegt das Grab der heiligen Hemma. Die Krypta mit ihren 100 Säulen gilt als Höhepunkt der romanischen Baukunst. |
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Die heutige Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt liegt am ödtlichen Rand der kleinen Marktgemeinde
Gurk in der Nähe des Flusses Gurk. Die imposanten, sechzig Meter
hohen Doppeltürme des Doms sind von den Besuchern schon von weitem zu sehen. |
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Netzrippengewölbe im Langhaus |
Der ursprünglich flachgedeckte
Gurker Dom wurde zwischen 1446 bis 1591 peu a peu
eingewölbt. Zuerst erhielt das Querhaus ein Netzrippengewölbe,
um 1500 folgten die beiden Chorjoche mit einer Sternrippenwölbung. |
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Der 16 m hohe und etwa 9 m breite Hochaltar enthält 72 Ganzfiguren
und 82 Engelköpfe und wurde in den Jahren 1625-32 von dem
aus Sachsen eingewanderten Bildhauer Michael Hönel geschaffen
und 1654 von Johann Seitlinger vergoldet.
Der Hochaltar gilt als der erste erhalten gebliebene wandfüllende
Barockaltar in Österreich. Hönel, ein Meister des Frühbarocks, war einer der bedeutendsten Bildhauern Österreichs und Deutschlands in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. |
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Details des Hochaltars mit der Muttergottes |
Im oberen Teil des Altars steigt die Gottesmutter, von einem Rosenkranz umgeben, zum Himmel empor. Von Engeln geleitet schwebt sie hinauf zur Heiligen Dreifaltigkeit. Zahlreiche Engel musizieren und tragen auf Spruchbändern Sätze aus der lauretanischen Litanei. An der Seite knien die Heiligen Kunigunde und Hemma, vor ihnen die von ihnen gestifteten Dome. |
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Details des Hochaltars: Die Evangelisten
Lukas und Johannes |
Auf dem Sockelgeschoss des Altars sind die überlebensgroßen Figuren der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. |
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Die Kirchenväter
Augustinus und Hieronymus und Graf Wilhelm von Gurk |
Im Geschoss darüber stehen
die Figuren der mächtigen Kirchenväter, in den Nischen
dahinter befinden sich der Kaiser Heinrich II., der Stifter
des Bistums Bamberg und Graf Wilhelm, der Ehemann der Heiligen
Hemma. |
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Detail des oberen Bildes: Der Kirchenvater
Augustinus |
Der rechte Seitenaltar wurde 1638
auch von der Werkstatt Hönels ausgeführt
und ist dem Apostelführer Petrus geweiht. |
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Rechter Seitenaltar |
Das Hauptbild zeigt die Martyrien
von Petrus und Paulus und ist von den Statuen der Bischöfen
Virgil und Rupert flankiert. |
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Detail des rechten Seitenaltars: Bischof
Rupert |
der auf eine Stiftung der Landesherrin Hemma von Gurk (995 – 1045) Einen wichtigen Einfluss auf die Darstellung der Heiligen Hemma und zur Weiterverbreitung ihrer Legende hatten die sechs in Lindenholz geschnitzten Reliefs, die sogenannten Hemma-Reliefs, die um 1508 im Auftrag des Dompropstes Wilhelm von Welzer entstanden und sich heute im Dom zu Gurk befinden. |
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Holztafel: Die fünf Wunder von Emma von Gurk (Detail) |
Der Grabaltar ist umdrängt von Krüppeln und Kranken. Interessant die primitiven aber zweckmäßigen orthopädischen Behelfe. |
Für weitere architektonische
und künstlerische Details sehen Sie bitte nach in Wikipedia. |
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